Österreichische Banken am Weg zu „Open Banking“
Eine Studie von Mastercard zeigt den sehr unterschiedlichen Vorbereitungsstand österreichischer Banken bei der Einführung von Open Banking und der Umsetzung der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2.   Wien, 11.12.2018 – Online Banking ist aus der heutigen modernen Zahlungskultur nicht mehr wegzudenken. Vor allem vor dem Hintergrund der digitalen Transformation ist es umso wichtiger, allgemeingültige Standards festzulegen, um Sicherheit und Services für alle Kunden zu gewährleisten und stets weiterentwickeln zu können. Die Einführung der neuen, zweiten Zahlungsdiensterichtlinie  (Payment Services Directive 2) hat Mastercard Advisors zum Anlass genommen, einen Blick darauf zu werfen, wie gut die österreichischen Banken für die Möglichkeiten und Herausforderungen der digitalen Transformation gewappnet sind und wie sie mit der EU-Regelung PSD2 in Bezug auf Open Banking umgehen. Gemeinsam mit dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Gartner wurde heuer zum zweiten Mal eine Studie durchgeführt, welche sich diesem Thema widmet. „Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage: Welche Strategien, welche Visionen und welches Tempo bilden die Grundlage der Transformation in etablierten und in neuen Banken? Dabei geht es nicht nur um PSD2, sondern um eine umfassende Beschäftigung mit der Digitalisierung im Finanzbereich”, sagt Markus Tresch von Gartner, auf dessen “Financial Industry Vision” die Studie beruht. Unterschiedliche Geschwindigkeiten bei digitaler Transformation Die Studie deckt in ihrer Untersuchung rund 70% des österreichischen Retaill Banking Markts ab. Insgesamt lassen sich die im Rahmen der Studie befragten neun Finanzinstitute in drei verschiedene Gruppen einteilen, was die Geschwindigkeit der digitalen Transformation anbelangt. Während zwei Pioniere entwicklungstechnisch in Front liegen, befindet sich die Mehrheit im Mittelfeld und zwei zurückhaltendere Kandidaten bilden das hintere Ende des Spektrums. Zwei Drittel der Banken stehen der digitalen Revolution im Finanzbereich grundsätzlich positiv gegenüber und nutzen die neuen Technologien aktiv, um noch umfassendere und bequemere Angebote zur Verfügung stellen zu können. Die Öffnung von Bankdaten für andere Dienstleister und die Einrichtung entsprechender Schnittstellen (APIs) sehen die meisten Institute als Chance, ganz neue Produkte und Services zu kreieren. Diese Verbreiterung der Angebotspalette kann sich potentiell in einer höheren Kundenzufriedenheit niederschlagen. Mit der Schaffung von Vertrauen, Kundenkomfort und den passenden APIs wollen die Banken im ‘Zentrum des finanziellen Lebens’ ihrer Kunden stehen. Diese können so über eine einzige Plattform viele verschiedene Finanzdienstleistungen von unterschiedlichen Anbietern in Anspruch nehmen. Innovative Technologien noch zu wenig genutzt Die große Bedeutung von Daten für die Qualität ihrer Serviceleistungen haben die untersuchten Banken allesamt erfasst. Trotzdem existiert bei den meisten Instituten in der Praxis noch Aufholbedarf, was Verwendung intelligenter Identifikationsysteme zur Verarbeitung und Verknüpfung von Nutzungsdaten durch standardisierte Kommunikationsschnittstellen anbelangt. Zum Teil lässt sich diese Zögerlichkeit ­ laut der Studie ­ durch die sehr strengen Vorschriften zum Datenschutz in Österreich erklären. „Trotzdem ist es wichtig, vor allem Informationen zur Kundenzufriedenheit und Feedback zu den eigenen Leistungen regelmäßig einzuholen, um seine Serviceangebote zu verbessern und die richtigen Tools zu entwickeln“, ist Gerald Gruber, General Manager Mastercard Austria überzeugt. Auch beim Einsatz zukunftsweisender Technologien, wie etwa Blockchain, Internet of Things, Machine Learning, AI oder Chatbots, gibt es in der österreichischen Bankenbranche noch Luft nach oben. Zwei Drittel der Finanzinstitute gaben an, in diesem Bereich erst in der Planungsphase zu stecken oder noch überhaupt keine Konzepte zu besitzen. Ebenfalls nur zwei von drei Studienteilnehmern gaben an, dass sie bereits daran arbeiteten, biometrische Authentifizierung in ihr Lösungsportfolio zu integrieren. Dies ist insofern kritisch, da im Zuge der PSD2 ab September 2019 biometrische Authentifizierungsmethoden zur Pflicht werden. Mehr als 80 Prozent der Banken wollen vorrangig Gesichtserkennung und Fingerabdruck-Scans einführen, während Stimmerkennung und Iris-Scans als Lösungen seltener genannt wurden. Mastercard punktet mit umfassenden Beratungsleistungen “Mastercard ist es wichtig, den österreichischen Banken bei den Herausforderungen durch PSD2 und Open Banking als verlässlicher und vor allem vertrauenswürdiger Partner zur Seite zu stehen. Aus diesem Grund stellen wir nicht nur unser ausgereiftes Payment-Netzwerk zur Verfügung, sondern liefern auch andere digitale Technologie-Lösungen und legen viel Wert auf umfassende Beratung”, erklärt Gerald Gruber. Zur Studie: Wie Retailbanken in Österreich sich auf Open Banking und PSD2 vobrereiten Study – English version: How Banks in Austria are preparing for Open Banking and PSD2  
Vorstellung der Gartner Studie

Bild (v.l.n.r.): Markus Tresch (Gartner), Renate Hassek (Gartner), Vincent Barnaud (Mastercard), Paola Cordella (Mastercard), Aida Agolli (Mastercard), Gerald Gruber (Mastercard, General Manager AT).
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